Cato [05] - Die Beute des Adlers - Scarrow, Simon by Simon Scarrow

Cato [05] - Die Beute des Adlers - Scarrow, Simon by Simon Scarrow

Autor:Simon Scarrow [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Tags: Historisches
ISBN: 9783641097219
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2012-12-09T23:00:00+00:00


KAPITEL 25

Bataver?« Figulus sah zur Hügelkuppe hinauf, als erwartete er, dass ihre Verfolger jeden Moment auftauchten. »Herr, wie viele hast du gezählt?«, fragte er seinen keuchenden Centurio.

Cato schnappte nach Luft, bevor er antworten konnte. »Nicht mehr … nicht mehr als eine Schwadron … weniger … sie kommen direkt auf uns zu. Die Männer sollen in Deckung gehen.«

Figulus warf noch einen letzten Blick auf den Hügel, dann gab er den Befehl mit so leiser Stimme an die Legionäre weiter, als ob ihn die Bataver von hier aus hören könnten. Eilig verließen die Männer den Pfad und schlugen sich in das hohe Gras und Gebüsch auf den Seiten. Sie duckten sich, zogen die Schwerter und Dolche und hielten sie fest umklammert. Nun standen nur noch Cato und Figulus auf dem Weg. Der Centurio beugte sich vor und holte Atem.

»Sollen wir sie uns vorknöpfen?«, fragte Figulus.

Cato sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. »Nein! Nur wenn wir müssen. Das ist das Risiko nicht wert.«

»Wir sind in der Überzahl, Herr.«

»Dafür sind sie besser bewaffnet und haben Pferde. Wir haben keine Chance.«

Figulus zuckte mit den Schultern. »Auf diesem Terrain schon. Außerdem könnten wir die Pferde gut gebrauchen.«

»Im Sumpf würden sie uns kaum von Nutzen sein.«

»In diesem Fall«, meinte Figulus grinsend, »können wir sie ja essen.«

Cato schüttelte verzweifelt den Kopf. Sie standen kurz davor, aufgespürt und vernichtet zu werden, und sein Optio dachte nur ans Essen. Er tat einen letzten tiefen Atemzug, dann richtete er sich auf.

»Wir werden einen Kampf nach Möglichkeit vermeiden, verstanden?«

»Ja, Herr.«

»Ich bleibe bei den Männern auf dieser Seite des Pfades. Du übernimmst die andere. Sorg dafür, dass sie unten bleiben und sich ruhig verhalten, bis ich mich bei dir melde.«

»Und wenn sie uns entdecken?«

»Du unternimmst nichts ohne meinen Befehl. Gar nichts.«

Figulus nickte und rannte zu seinen Männern hinüber. Er zog eine Spur aus raschelndem Gras und Regentropfen hinter sich her. Cato bemerkte, dass die Männer auf der Suche nach einem Versteck das Unterholz platt getrampelt hatten. Doch jetzt war es zu spät, um etwas dagegen zu unternehmen. Cato ging zu den Männern auf der anderen Straßenseite. Nur einige zitternde Schilfhalme an der Stelle, wo die letzten ihre Position einnahmen, verrieten ihre Stellung.

»Ruhig bleiben, verflucht noch mal!«, rief Cato.

Sofort hörten die braunen Schilfkolben auf zu zittern. Cato ließ sich zwischen zwei Männern auf ein Knie sinken und legte die Hände um den Mund. »Figulus!«

Auf der anderen Seite des Pfads tauchte in etwa dreißig Schritt Entfernung ein Kopf aus dem Gras auf. »Herr?«

»Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Erst auf meinen Befehl!«

»Jawohl!« Figulus duckte sich wieder. Cato warf einen letzten Blick auf die Flüchtigen unter seinem Kommando. Eine Handvoll Männer lag ganz in der Nähe flach auf dem Boden und lauschte nach den Geräuschen der heranrückenden Bataver. Auch Cato legte den Kopf schief, wartete und hoffte, dass die Reiter ihre Spur verloren hatten und jetzt in einer anderen Richtung weitersuchten. Sein Herz klopfte wie wild, und das rhythmische Pochen in den Ohren beeinträchtigte sein Hörvermögen. Außer dem immer noch ständig aus dem bewölkten Himmel auf das Gebüsch herunterprasselnden Nieselregen war alles ruhig.



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